Die Kunst zur Geschichte
„Weich gebettet“
Die Geschichte von
Dennis Gibbisch
Dennis muss über sich selbst lachen: „Ich wusste nicht, wie die Kabelaufwicklung vom Staubsauger funktioniert. Ist so lange her, dass ich gesaugt habe.“ Nach den ersten Nächten in seiner neuen WG kann sich der 46-Jährige nun um Hausarbeit kümmern. Außerdem hat er sich ausgeschlafen. „Das tat gut.“
Dennis sieht tatsächlich erholt aus, wie nach einem Urlaub.Sogar eine neue Frisur hat der zarte Mann sich zugelegt: Das lange Deckhaar und die ausrasierten Seiten stehen ihm gut.
Dennis kam schon 1996 zu Hinz&Kunzt. Anfang 20 war er damals und drogenkrank. Seine Mutter war gestorben, als er 14 Jahre alt war. Daran hatte er schwer zu tragen. „Ich nahm die Drogen zum Vergessen“, sagt er. Lange lebt Dennis auf der Straße, auch nachdem er sich zur Substitution entschlossen hatte. Oft sah er mitgenommen aus. Jetzt findet er: „Ich habe meinen Jackpot bekommen.“ Glücklich machen den Hinz&Künztler im neuen Zuhause auch einige Alltagshelfer, die das Leben leichter machen. „Wir haben einen Geschirrspüler, so was Geiles, damit hätte ich nie im Leben gerechnet.“
Für ihn ist ein Leben in der Gemeinschaft ideal. „Alleine fällt mir die Decke auf den Kopf.“ Auf das Zusammenleben ist er gespannt. „Man wird Kompromisse eingehen müssen.“ Aber es werde schon klappen, da ist er sich sicher: „Wir sind eine Familie.“