Die Kunst zur Geschichte

„Miezekatze auf
St. Pauli“

Miezekatze auf St. Pauli

Die Geschichte von

Silvia Zahn

Hallo Silvia, geht es dir nach deiner Lungenoperation gut?

Silvia: Jetzt muss ich drei Wochen Reha machen. Meine arme Katze. Derjenige, der sie füttert, wird sich freuen. Sie ist im Moment ziemlich giftig.

Hast du schon oft viele Katzen gehabt?

Silvia: Ich bin mit Katzen aufgewachsen. Dann habe ich selber eine gehabt, die musste ich aber einschläfern lassen, weil sie krank war, und jetzt habe ich die von meinem Nachbarn. Der ist ins Pflegeheim gekommen und du kannst eine Katze nicht mit 20 Jahren ins Tierheim tun.

Du bist mit Katzen aufgewachsen. Erzähl mal, wie und wo du groß geworden bist!

Silvia: Ich bin im Osten auf einem Dorf groß geworden. Es war ja nicht schlecht. Nur ich kam dort nicht mehr klar.

Irgendwann nach der Wende hast du rübergemacht?

Silvia: Erst 1999 nach Bayern und dann 2000 habe ich mir eine Fahrkarte gekauft und bin mit dem Nachtzug nach Hamburg gefahren. Ganz am Anfang in Hamburg war ich ein halbes Jahr lang draußen. Ich bin tagsüber mit der Bahn überall hingefahren, hab geschlafen und nachts auf dem Kiez. Da muss man nicht schlafen. Für mich war es ungewohnt, auf der Straße zu leben. Ich hatte gar nix. Aber da habe ich zwei getroffen, die mir immer mal was gegeben haben. Schlafsack und so. Aber man überlebt alles. Gelegentlich hab’ ich im Hotel gearbeitet sowie in einer Küche. Im Jahr 2007 bin ich schließlich bei Hinz&Kunzt gelandet und bin auch heute noch dabei. Wohne auch ganz in der Nähe, was ganz praktisch ist.

Hast du auch etwas Schönes erlebt?

Silvia: Vor Corona war ich in Norwegen. Von Kiel nach Oslo und von Oslo zurück nach Kiel. Das war geil. Das schaukelte schön und war sowas von super. Aber ich spare jetzt und fahre noch einmal nach Norwegen mit dem Postschiff. Ich mache es aber im Winter, da fetzt das noch mehr. Wegen der Nordlichter. Vielleicht treffe ich mal einen Wal. Einen schönen Orca. Die sind gut, die gefallen mir.

Das Interview in voller Länge und weitere Informationen zum:zur Hinz&Künztler:in findest du unten.

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Am 22. November wurde ein Teil der Homeless Gallery zusammen mit zahlreichen Kunstwerken und Auktionslosen, die namhafte Künstler*innen gespendet hatten, versteigert. Mehr als 40.000 Euro kamen an diesem Abend für das Straßenmagazin Hinz&Kunzt zusammen.

 

Die Werke der Homeless Gallery, die im Rahmen der Auktion aufgrund der Vielzahl nicht unter den Hammer kommen konnten, können ab sofort über einen Auktions-Nachverkauf erworben werden.

Jedes Bild aus der Homeless Gallery ist ein Unikat, zu dem es ein Echtheitszertifikat gibt. Alle Erlöse des Nachverkaufs fließen vollständig an Hinz&Kunzt, die gemeinsam mit einer Hamburger Stiftung neuen Wohnraum für Obdachlose schaffen.

„Wir freuen uns sehr, über das große Interesse an der Homeless Gallery und den Lebensgeschichten ihrer Künstlerinnen und Künstler”, sagt Hinz&Kunzt Geschäftsführer Jörn Sturm. „Es zeigt, dass wir mit der Ausstellung einen Nerv getroffen haben und dass die Menschen unseren Einsatz für Obdach- und Wohnungslose schätzen. Natürlich sind wir sehr glücklich über den Erlös, den die Versteigerung eingebracht hat, und möchten uns herzlich bei allen Besucher*innen, Mitbietenden und Käufer*innen bedanken.”

Auch eine kleine Auswahl an weiteren Kunstwerken kann noch erworben werden. Der Nachverkauf-Katalog ist hier zu finden: