Die Kunst zur Geschichte

„Rauf und runter“

Rauf und runter

Die Geschichte von

Marcel Stefan Nicolas

Ich bin in Rumänien geboren. Ich habe 30 Jahre in Rumänien gelebt, dann 15 Jahre in Spanien und dann bin ich nach Deutschland. Und dieses Unglück mit meinen Beinen… ja, die Versicherung sagt, es war ein Arbeitsunfall, aber das mit der Arthrose war davor. 

Ich glaube, ich bin mit dieser positiven Einstellung geboren. Bis zu meinem 14. Lebensjahr hatte ich meine Mutter und meinen Vater, aber meine Oma hat mir das Leben gelernt. Als meine Oma gestorben ist, habe ich gelernt, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Mein Vater wollte, dass ich studiere, aber in keiner großen Stadt. Ich bin in einem Dorf geboren und neben diesem Dorf ist eine 7 km entfernte kleine Stadt.

Oh Gott, für mich ist Familie heilig. Ich habe zwei Kinder, zwei Enkelkinder. Sie sind in Spanien, aber ich kann momentan nicht bei ihnen sein und für sie da sein. Aber bis ich wieder bei ihnen sein kann, mache ich meine Unterlagen alle fertig, die ich brauche. Für die Rente und alles.

Ich habe in Hannover gewohnt, dort hatte ich den Unfall. Ich habe bei einer mexikanischen Frau gewohnt, die schon 20 Jahre in Deutschland wohnt. Und ich habe in Hamburg gewohnt. Ich bin in Hamburg verliebt. Ich will nicht mehr weg von Hamburg.

Das erste Mal, als ich von Hinz&Kunzt gehört habe, ist schon viele Jahre her. Ich habe am Anfang in der Schule die deutsche Sprache gelernt. Ich war einmal in der Woche mittwochs eine Stunde da. Mein Deutsch habe ich auf der Straße gelernt. Egal wie. Die Kunden sind alles und du musst die Leute kennenlernen. Ich habe gelernt, es gibt so viel, was mir weh tut: meine Beine, meine Hände und mein Kopf, aber nicht meinen Mund.

Passion, war einmal der Sport. Und schon, weil ich nicht mehr laufen kann, habe ich auch vergessen [wie das damals war]. Meine Passion ist Musik und ich denke, dass es besser ist, es gut für mich. Wir hören Symphonien und später Rock oder andere Sachen. Etwas universal oder multikulti?

Mein Leben ist so wie eine Leiter. So wie Treppen. Eine Treppe hoch und zwei runter, das ist das Leben. Aber was ich in diesem Leben abgewonnen habe, ist schwarzer Humor. Das Leben kommt und läuft und man muss denken, dass morgen die Sonne kommt. Wenn sie nicht kommt, dann bleibt sie im Herzen. Und mit den Leuten immer Spaß haben. Und nicht vergessen: Egal wie das Leben ist, es ist schön und sei stolz, die Sonne bleibt.

Das Interview in voller Länge und weitere Informationen zum Hinz&Künztler findest du unten.

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Am 22. November wurde ein Teil der Homeless Gallery zusammen mit zahlreichen Kunstwerken und Auktionslosen, die namhafte Künstler*innen gespendet hatten, versteigert. Mehr als 40.000 Euro kamen an diesem Abend für das Straßenmagazin Hinz&Kunzt zusammen.

 

Die Werke der Homeless Gallery, die im Rahmen der Auktion aufgrund der Vielzahl nicht unter den Hammer kommen konnten, können ab sofort über einen Auktions-Nachverkauf erworben werden.

Jedes Bild aus der Homeless Gallery ist ein Unikat, zu dem es ein Echtheitszertifikat gibt. Alle Erlöse des Nachverkaufs fließen vollständig an Hinz&Kunzt, die gemeinsam mit einer Hamburger Stiftung neuen Wohnraum für Obdachlose schaffen.

„Wir freuen uns sehr, über das große Interesse an der Homeless Gallery und den Lebensgeschichten ihrer Künstlerinnen und Künstler”, sagt Hinz&Kunzt Geschäftsführer Jörn Sturm. „Es zeigt, dass wir mit der Ausstellung einen Nerv getroffen haben und dass die Menschen unseren Einsatz für Obdach- und Wohnungslose schätzen. Natürlich sind wir sehr glücklich über den Erlös, den die Versteigerung eingebracht hat, und möchten uns herzlich bei allen Besucher*innen, Mitbietenden und Käufer*innen bedanken.”

Auch eine kleine Auswahl an weiteren Kunstwerken kann noch erworben werden. Der Nachverkauf-Katalog ist hier zu finden: