Die Kunst zur Geschichte
Das von der KI erstellte Kunstwerk entsprach nicht den Vorstellungen von Erich, deshalb wird es auf seinen Wunsch hin nicht präsentiert – stattdessen haben wir uns gemeinsam entschieden, eine von Erich erstellte Skizze zu präsentieren, die zeigt, wie er sich sein Bild vorgestellt hat.
Die Geschichte von
Erich
Erich ist ein Mann, der genau weiß, was er will. Im Leben und in der Kunst. Das mit Hilfe der KI entstandene Bild genügt seinen Ansprüchen nicht. Erich ist ein Urgestein bei Hinz&Kunzt. Seit Jahrzehnten verkauft der schlanke 70-Jährige mit dem langen grauen Haar das Magazin auf dem Lohbrügger Markt und seit mehr als 20 Jahren auf dem Bergedorfer Wochenmarkt. Noch viel länger ist er Künstler und politisch aktiv: Er malt, engagiert sich für Umweltschutz und bringt die Politik mit Forderungen zum Kampf gegen Obdachlosigkeit auf Trab.
Bestens gelaunt kommt Erich in das abgedunkelte Studio, wo die KI-Expert: innen schon an den Rechnern sitzen. Geplant ist, die KI mit Begriffen zu füttern, die gemeinsam im Gespräch entwickelt werden. So lief es jedenfalls bei den übrigen Hinz&Künztler:innen. Doch Erich hat andere, sehr konkrete Vorstellungen. Er hat eine selbst erstellte Collage mitgebracht, die er gern umgesetzt sehen würde. Es ist der Kopf eines nordamerikanischen Indigenen, der über einem See schwebt, umgeben von Bergen. Doch die Ergebnisse, die am Rechner zu sehen sind, gefallen ihm nicht. „Details wie der Büffel und vor allem mein unbekannter Planet im Hintergrund fehlten. Und der war mir wichtig, weil er dafür steht, wie wir mit unserer Erde umgehen.“
Immer andere Begriffe fallen, um der KI Nahrung zu geben, die Stimmung wird leicht angespannt. Nach anderthalb Stunden wird das Experiment abgebrochen, weil die KI an ihre Grenzen stößt.
Falk Poetz, kreativer Leiter der Homeless Gallery, kann damit gut leben. „Er hat sich super eingebracht, hat aber als Künstler eben ganz bestimmte Vorstellungen“, sagt er. „Er wollte etwas, das ganz genauso ist, wie es in seinem Kopf war, und nicht nur so ungefähr. Aber seine Stimme gehört hierher, deswegen soll sein eigenes Bild zu sehen sein und nicht das der KI.“